KLARTEXT!-Schulbesuch
Fake News im Mittelpunkt
Fake News
Mit Fragen rund um das Thema Fake News setzten sich Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums im Rahmen von KLARTEXT! auseinander. // Krakenimages. stock.adobe
Ann-Kathrin Thönnes von Ann-Kathrin Thönnes Fränkischer Tag
Bamberg – Was sind eigentlich Fake News? Warum gibt es Fake News? Und wie kann man sie erkennen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich die Klasse 8aG des Maria-Ward-Gymnasiums bei einem KLARTEXT!-Schulbesuch.

Anfang März 2023 kam FT-Redakteurin Ann-Kathrin Thönnes auf Einladung von Frau Lederer zu uns in den Deutschunterricht. Sie ist die Betreuerin von KLARTEXT!, ein Schulprojekt der Mediengruppe Oberfranken, an dem wir teilnahmen, und hielt bei uns eine Informationsstunde rund um ,,Fake News“. Da dieses Thema in der heutigen Zeit, die von sozialen Medien geprägt ist, immer wichtiger wird, denn Fake News kursieren vor allem im Internet und in den sozialen Netzwerken, war es sehr interessant und auch sinnvoll, über die Gefahren, die diese bergen, mehr zu erfahren. 

Was sind Fake News? 

Doch was sind Fake News? Es sind bewusste Falschinformationen, bei denen an einer Nachricht absichtlich etwas verändert oder diese komplett erfunden wird, um jemanden zu manipulieren, und die oft ein bestimmtes Feindbild erzeugen sollen, erklärte die Redakteurin. 

Warum Fake News?

Fake News würden oft verwendet, um den Ruf von jemanden zu schädigen oder um gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu hetzen, erklärte Frau Thönnes. Neuerdings würden sie auch in Deutschland bei politischen Wahlkämpfen eingesetzt, um Wahlergebnisse zu beeinflussen, nach dem Vorbild von Donald Trump in den USA. So seien bei der Bundestagswahl 2021 erstmals viele Fake News im Umlauf gewesen, vor allem gegen Politiker der Grünen, was gegen die Demokratie gerichtet sei. Aber auch aus kommerziellen Gründen werden Fake News verbreitet, denn mehr Klicks im Netz bringen auch mehr Werbeeinnahmen.

Wie kann man Fake News erkennen?

Dies führte uns zur nächsten Frage, nämlich wie wir diese erkennen können. Nach Hinweisen aus der Klasse, stets kritisch zu sein und auf Rechtschreibung und Grammatik zu achten, erläuterte uns Frau Thönnes anschaulich verschiedene Methoden, mit denen man tatsächlich herausfinden kann, ob eine Nachricht wahr ist. So kann man einen Bildercheck machen, etwa die Bildzurückverfolgung über Suchmaschinen wie „Google Bildersuche rückwärts“ oder eine Faktechecker-Homepage benutzen wie „correctiv.org“ oder „mimikama.at“ oder einfach überprüfen, was andere Quellen zu einer zweifelhaften Nachricht sagen.   

Betreffen uns Fake News im Alltag?

Besonders spannend empfand ich folgende Frage, ob uns Fake News in unserem Alltag betreffen. Obwohl die meisten Schülerinnen dies nicht glaubten, gab es auch andere Stimmen. Die Antworten mit persönlichen Erfahrungen meiner Mitschülerinnen mit Fake News, z.B. im Bereich Corona-Leugner, haben mich sehr nachdenklich gestimmt. 

Spannendes Fake-News-Quiz

Anschließend erwartete uns ein anschauliches Fake-News-Quiz, bei dem wir entscheiden sollten, ob das gezeigte Foto und die dazugehörige Schlagzeile auch wirklich mit dem Kontext, in dem das Foto gemacht wurde, übereinstimmten. So wurde uns das Bild eines verwüsteten Zugabteils gezeigt, das in der dazugehörigen Nachricht in Verbindung mit der Zeit des 9 Euro-Tickets stand. Wir sollten entscheiden, ob der Ansturm der 9-Euro-Ticket-Benutzer der wahre Grund der Verwüstung sei. Am Ende stellte sich heraus, dass dieses Foto schon älter war. Es zeigte ein demoliertes Zugabteil, das Fans nach einem Fußballspiel verwüstet hatten. Erstaunt stellte ich bei diesem Beispiel fest, wie schnell man selbst sich hereinlegen lässt, denn ich hätte hier auf ,,wahr“ und nicht auf ,,fake“ getippt.

Stehen in Boulevardzeitungen Fake News?

Nach weiteren spannenden Beispielen wurde noch eine Frage beantwortet, die sich die Klasse schon im Unterricht bei der Besprechung verschiedener Zeitungstypen gestellt hatte: Können in Boulevardzeitungen auch Fake News stehen? Frau Thönnes gab die klare Antwort, dass in Zeitungen, egal welcher Art sie sein mögen, in der Regel keine bewusst falschen Informationen stehen dürfen und wenn doch, dies zum Beispiel durch den Presserat verfolgt werden könne. 

Doch  es gebe auch Gemeinsamkeiten von Boulevardzeitungen und Fake News. So können Redakteure von Boulevardzeitungen einige Tricks anwenden, z.B. eine reißerische Schlagzeile mit einem Fragezeichen versehen oder aufgebauschte Worte für eine banale Sache finden, um mehr Aufmerksamkeit für ihr Produkt zu erlangen. Auf diese Weise ist es ihnen möglich, die Zeitung für künftige Käufer interessanter zu machen. 

Am Ende der Stunde war noch Zeit für weitere persönliche Fragen unsererseits. Rückblickend kann ich sagen, dass es eine sehr interessante und lehrreiche Stunde war, die mir in mancher Hinsicht die Augen geöffnet und mich dazu angeregt hat, in Zukunft skeptischer auf Aussagen im Internet zu reagieren und nicht alles zu glauben, was einem als wahr verkauft werden soll. Auch in der Klasse war das Feedback durchweg positiv.

Julia Zier, Eva Lederer

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